Pokémon Go – Das Fieber ist noch am lodern

Thomas Jacob 15/11/2016

Pokémon ist die Kurzform für Poketto Monsuta (japanisch) oder Pocket Monster. Diese Pokémons sind Fantasiewesen, von denen es ganze 720 verschiedene mit den ausgefallensten Namen gibt. Das berühmteste der Pokémons ist wohl der gelbe, langohrige Pikachu.

Der Japaner Satoshi Tajiri dachte sich diese Monster für ein Videospiel der Firma Nintendo aus, welches 1996 auf den Markt kam. Damals spielte man noch mit dem Game Boy. Ziel des Spiels war es, möglichst viele dieser Wesen zu fangen und zu trainieren. Die TV Serie war ähnlich erfolgreich wie das Spiel, und bald folgten Kinofilme, Sammelkarten und jedes nur vorstellbare Merchandising-Item. Mehr als 200 Millionen mal wurde das Pokémon Spiel weltweit verkauft, die Einnahmen aus Filmen, Karten und Fanartikeln belaufen sich auf mehrere Milliarden.

Der Game Boy gehört der Vergangenheit an, die Pokémons allerdings erleben ein glorreiches Comeback.

Pokémon Go – die neue Generation der Monster

Fachbegriffe rund um die Online Game Welt gibt es viele. Das Schlagwort der neuen Spielegeneration ist ‘Augmented Reality’, eine erweiterte Realität. Der Spieler wird per GPS und Echtzeit Lokalisierung geortet und auf einer virtuellen Landkarte positioniert. Das Spiel findet im Freien statt und baut aus markanten Punkten oder Gebäuden eine virtuelle Spielwelt.

Am 6.Juli 2016 wurde das neue Pokémon Spiel für Smartphones und Tablets weltweit präsentiert und zuerst in Australien, Neuseeland sowie den USA veröffentlicht. Nur eine Woche später kam es in Deutschland und fast allen europäischen Ländern auf den Markt und schlug ein wie eine Bombe.

Das Spiel Pokémon Go

Pokemon Go

Pokemon Go ist immer noch beliebt
© Eduardo Woo – flickr.com

Die Grundidee des Pokémon Go Spiels hat sich kaum verändert. Man begibt sich auf die Suche nach den Monstern, versucht, Sie einzufangen, zu zähmen und dann in virtuelle Kämpfe mit gegnerischen Pokémons zu schicken. Jeder Spieler kreiert zunächst einen Avatar, der dann im Spiel seine Stelle übernimmt. Jede Bewegung in der realen Welt überträgt sich auf diesen Avatar. Die sogenannten Pokéstops versorgen den Spieler mit den notwendigen Gegenständen. Im Juli 2016 gab es weltweit 5 Millionen dieser Orte. Die Arenen sind Austragungsort für die Kämpfe zwischen den Pokémons.

Das Pokémon Go Fieber verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Plötzlich sieht man überall in den Straßen Menschen mit Smartphones in der Hand, die voller Konzentration halb im Netz und halb in der Wirklichkeit den gelben Pikachu einzufangen versuchen und dabei nicht selten sich und andere gefährden. Die Chancen auf Erfolg sind in den Städten natürlich am größten. In Hamburg findet man zum Beispiel immer einige der Wesen in der näheren Umgebung, in ländlichen Gebieten muss man oft kilometerweit laufen. Kritikpunkt ist immer wieder die fehlende Interaktion beim Spielen. Man kann nicht mit Freunden spielen, sondern muss sich in den Kampfarenen mit Dauerzockern messen. Wenn man nur ab und zu dabei ist, sind die Gewinnchancen verschwindend gering.

So schnell sich der Pokémon Wahn verbreitet hat, so schnell scheint er vorbei zu sein. In den letzten 4 Wochen hat Pokémon Go ganze 15 Millionen Nutzer verloren, die vorher täglich gespielt hatten. Nun begeben sich “nur noch” 30 Millionen Menschen auf Jagd. Es wird noch eine Weile dauern, bis Pokémon Go weltweit seinen Reiz verliert (Taiwan und Thailand starten erst jetzt). Man darf gespannt sein, was sich die Game Entwickler bis dahin Spektakuläres einfallen lassen.

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