Mein Leben mit dem Asthma und warum Sport mir half

Daniel 06/03/2011

An dieser Stelle möchte ich euch einfach einen kleinen Einblick in mein Leben mit dem Asthma geben und warum mir der Sport half das Leben mit dieser Krankheit zu verbessern. Seit dem ich denken kann leide ich an dieser Krankheit und immer wieder legte mir diese Hürden in den Weg den es zu meistern gab. Gerade als kleines Kind und Jugendlicher leidet man unter ständigem Druck und bekommt diesen von allen Seiten zu spüren. Egal ob es im Kindergarten die anderen Kinder sind, ob es in der Schule die anderen Schüler und Lehrer sind oder im späten alter andere Arbeitskollegen, Bekannte und Fremde.

Häufig damit verbunden, treten auch die Krankheiten Neurodermitis und ADS auf. Diese drei Krankheitssymptome sind mittlerweile sehr häufig vertreten und keine Seltenheit mehr. Doch immer noch hat man einfach das Gefühl, dass eine Akzeptanz nur sehr schwer ist. Kinder werden also schon sehr früh mit viel zu viel Kortison voll gepumpt, oder erhalten Medikamente, die das Ganze nur unterdrücken. Das man weder Asthma noch Neurodermitis komplett heilen kann steht außer Frage. Man kann diese jedoch enorm lindern. Ich will aber hier bei Asthma bleiben und euch eine kleine Geschichte dazu erzählen:

Die Bundesjugendspiele fangen schon in der Grundschule an. Es wird als Symbol sportlicher Leistung angesehen und auch die Schüler unter sich messen sich nach den erbrachten Leistungen. So war es bei mir so, dass ich durch mein Asthma von den Ärzten empfohlen bekommen habe, so wenig Sport wie möglich zu treiben, um die Lunge nicht zu stark zu belasten. Jahr für Jahr erhielt ich nur eine Teilnehmerurkunde und leidete unter starken Anfällen.  Klar, dass man dies auch von den Schülern in Form von Mobbing zu spüren bekommt.

Irgendwann wechselten wir den Arzt und dieser erklärte mir, dass es zwei verschiedene Arten der Belastung der Lunge gibt. Wie beim Stress auch, gibt es eine positive und eine negative Belastung. Sport gehört durchaus zu einer positiven Belastung und kann dafür sorgen, dass die Atemnot in der Zukunft weniger wird und man dadurch belastbarer ist. Klar verstand ich das als kleiner Junge nicht sofort, doch ich zwang mich zu immer mehr sportlichen Aktivitäten.

Noch immer befand ich mich in der Grundschulzeit und wollte nun auch endlich Fußball in einem Verein spielen. Ich nahm also am Training teil, doch auch musste man wieder mit Mobbing rechnen. Es kam sogar soweit, dass der Trainer mich gar nicht aufnehmen wollte, weil er Asthma als ein gesundheitliches Risiko für den Sport sah. Also musste ich dies auch wieder von meiner Liste streichen.

Nun kam ich auf eine weiterführende Schule, probierte es mit einer neuen Sportart Handball, wurde reifer und und und…

Erst auf der Gesamtschule gab es dann einen sehr wichtigen Wendepunkt in meinem Leben. Ich ging trotz Asthma fast alle zwei Tage laufen, hatte 4x die Woche Training und wurde dadurch enorm fit und ich wurde belastbarer. Sollte der Arzt denn Recht behalten?

Auch hier gab es die Bundesjugendspiele und zusätzlich wurden die Schüler untereinander pro Jahrgang verglichen und die Sieger vorgestellt. Ich hatte es geschafft, nicht nur das ich nur noch Ehrenurkunden erhielt, nein, ich wurde auch noch 3x hintereinander Jahrgangsstufenbester und zeigte damit, dass man trotz Mobbing, trotz Asthma und Neurodermitis und trotz enormen Stress seine Ziele erreichen kann und man auf sportliche Höchstform kommen kann.

Ich könnte euch über Asthma noch so viele weitere Geschichten erzählen und auch den Punkt Neurodermitis ausführlicher mit aufführen, aber das würde definitiv zu lang werden. Vielleicht baue ich daraus mal eine Artikelserie. Doch mir zeigte es deutlich, dass diese Krankheiten in der Gesellschaft kaum akzeptiert werden und regelmäßig für enorme Probleme sorgen, gerade was die Symptome angeht und Krankheitsbilder, man aber sich dadurch nicht unterbuttern lassen sollte und seinen Weg gehen muss. Mir kann somit kein Laie mehr erzählen was gut für meine Lunge ist und was nicht.

Ich erinnere mich da noch an eine Szene bei der Musterung, als ich der Ärztin dort erzählte welche Arten es von Asthma gibt (allergisch und nicht allergisch) und wie sich das bei mir äußert und das ich sportlich sicherlich mehr als nur fit war. Doch sie belächelte mich und fragte was ich mir aus den Fingern saugen würde und es gäbe diese Arten nicht. Tja, auch Ärzte wissen nicht immer alles und manchmal sollte man selbst sich darüber genau informieren und ist anderen damit einen Schritt voraus.

Einige werden sich jetzt fragen, warum ich diese unheimlich persönliche Geschichte von mir frei ins Netz stelle? Warum bringen andere ganze Biografien über sich heraus?

Foto: flickr / Baylor Health Care Systems

Kommentare (15)

  1. Pingback: Uwe

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