Das Zeitalter einer neuen Datenspeichertechnologie könnte schon bald anbrechen
Silvan Mundorf 12/08/2013Hamburger Physiker zeigten, dass magnetische Knoten zur Datenspeicherung geeignet sind und läuten damit eventuell ein neues Zeitalter der Datenspeichertechnologie ein.
Wir sind es gewohnt, dass seit der Entstehung der Computertechnologie die verwendeten Dateien immer gigantischer werden und im gleichen Atemzug Speicherplatz immer günstiger wird. Aus Bytes wurden Megabytes und aus Megabytes wurden Gigabytes. Heute gibt es kaum noch eine Festplatte, welche weniger als ein Terrabyte Speicherplatz bietet. Zusätzlich ist es von großer Wichtigkeit, dass die Datenspeicher immer
kleiner und kompakter werden, damit sie in Laptops, Tablets und Smartphones passen.
Forscher der Universität Hamburg sorgen aktuell dafür, dass bereits sehr bald die Größe der Speichermedien kein Problem mehr darstellen könnte. Um dies zu realisieren, nutzen die Wissenschaftler mikroskopisch kleine Mangetstrukturen, sogenannte Skyrmionen.
Sie arbeiten daran, Daten in diese Skrymionen zu schreiben und hatten damit bereits Erfolg. Auch das Löschen dieser ist geglückt. Die Technik ist geschätzt 10-100x so effizient wie die aktuelle Datenspeicherung und könnte somit eine große Revolution sein.
Skyrimionen sind magnetische Knoten, welche zwar Eigenschaften von Teilchen besitzen, jedoch keine sind. Mit ihrer Hilfe können kleine Kristalle, unter einem Magnetfeld beschrieben werden. Nullen und Einsen können so zu Daten transportieren, welche von einem Gerät ausgelesen werden könnten. Wenn diese Technik serientauglich wird, würde sie nicht nur sehr viel platzsparender sein, als alle aktuellen Möglichkeiten der Datenspeicherung, sondern auch deutlich weniger Strom verbrauchen, was nicht nur der Akkulaufzeit aller mobilen Geräte zu Gute käme, sondern auch der globalen Erwärmung und dem Geldbeutel. Auch eine stark erhöhte Kapazität ist sehr wahrscheinlich und lässt die großen Hersteller langsam interessiert nach Hamburg blicken.
Leider steckt die Datenspeichertechnologie noch in den Kinderschuhen. Die Kristalle müssen sich aktuell bei einer Raumtemperatur von kurz über dem absoluten Nullpunkt befinden, um das Magnetfeld und die Beschreibung auf dem Kristallen aufrecht zu erhalten. Eine solch intensive Kühlung ist für den Hausgebrauch nicht vorstellbar und würde jegliche Platz- und Energieeinsparung mindestens wieder ausgleichen. Zudem wäre sie mit einer zu hohen Investition verbunden, als dass sie für Haushalte realisierbar sei.
Aktuell suchen die Forscher nach einem Material, welches auch bei Zimmertemperatur für die Technologie genutzt werden kann und somit größere Chancen auf eine weltweite Vermarktung hat.
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