Könnte E-Sports jemals eine olympische Sportart werden?

Thomas Jacob 14/06/2017

E-Sports, also der sportliche Wettkampf zweier Spieler oder auch Teams mit Hilfe von Computerspielen, wird immer beliebter. Während vor einigen Jahren E-Sports nur wenigen ein Begriff war, rückt er heute immer mehr in den Fokus. So verfolgen regelmäßig Tausende live in großen Hallen die wichtigsten Turniere. Zu Hause vor den Bildschirmen sind es regelmäßig Millionen von Zuschauern, die die Livestreams ansehen. Doch bei all der Euphorie und den steigenden Preisgeldern steht die Branche noch immer vor einem großen Hindernis – die Anerkennung als offizielle Sportart.

DOSB erkennt E-Sports nicht als Sportart an

Laut Deutschen Olympischen Sportbund muss eine Sportart“ eine eigene, sportartbestimmende motorische Aktivität“ sein. Dies „liegt insbesondere nicht vor bei Denkspielen, Bastel- und Modellbautätigkeit, Zucht von Tieren, Dressur von Tieren ohne Einbeziehung der Bewegung des Menschen und Bewältigung technischen Gerätes ohne Einbeziehung der Bewegung des Menschen.“ Somit sind E-Sports aufgrund der erforderlichen Technik und der geringen motorischen Aktivität keine Sportart. Es sind aber durch die bestimmten Regeln und die Unterscheidbarkeit von verschiedenen Disziplinen durchaus Züge einer Sportart vorhanden.

Seit Jahren bemüht sich die E-Sports Gemeinde und auch verschiedene Politiker in Deutschland um die Anerkennung als Sportart. Andere Länder sind dort schon deutlich weiter. So haben die meisten asiatischen Länder, Brasilien und mit Bulgarien das erste europäische Land, E-Sports als offizielle Sportart anerkannt. Damit der elektronische Sport aber olympisch wird, müssen noch einflussreichere große Sportnationen den Schritt gehen. Doch dies ist noch nicht abzusehen.

Die Hoffnung auf Anerkennung ist berechtigt

E-Sportler, Spieleentwickler und Funktionäre hoffen auf baldige Anerkennung, da diese den Aufschwung vervielfältigen würde. Vor allem die besten der Szene, unter denen auch ein Deutscher (KuroKy aka Kuro Takhasomi) ist, träumen davon, in Zukunft an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Dies würde nicht nur mehr Ruhm und Prestige bedeuten, sondern ihnen ermöglichen das besondere Flair der Olympischen Spiele als Sportler selbst zu erleben.

Mittlerweile bekommen die Befürworter der Anerkennung von E-Sports als offizielle Sportart unverhoffte Unterstützung. Denn aus dem Lager der verschiedenen olympischen Sportverbände werden die Stimmen immer lauter, dass die Anerkennung sehr viele positive Aspekte mit sich bringen würde. Allen voran würde das staubige und teilweise negativ behaftete Image der Olympischen Spiele durch eine junge und hippe „Sportart“ wieder aufpoliert. Zudem, und das ist wohl auch der wichtigste Punkt, würde Olympia wieder für jüngere Leute interessanter. So erhoffen sich die Funktionäre durch die Einführung des E-Sports als olympische Disziplin, die Attraktivität der gesamten Veranstaltung deutlich zu steigern, wovon letztendlich alle olympischen Disziplinen profitieren würden.

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