Fünf Fallen bei der Konzeption einer virtuellen Desktop-Infrastruktur

Thomas Jacob 09/12/2013

Think ClientsDie Verwaltung und Wartung von PC Hard- und Software  machen  einen   Großteil der Gesamtbetriebskosten eines klassischen Desktop-Arbeitsplatzes aus und nehmen die meiste Zeit des Supports am Helpdesk in Anspruch. Kein Wunder, dass mehr und mehr Unternehmen auf den Einsatz sogenannter Thin Clients übergehen. Das sind virtuelle Desktops, die nutzerseitig aus nicht mehr als Tastatur und Bildschirm bestehen. Jedem Rechner wird dazu auf dem Server, beispielsweise einem  Windows Server von Dell, ein virtueller Computer zugewiesen.

Genaue Planung ist entscheidend

Neben niedrigeren Betriebskosten spricht auch ein höheres Sicherheitsniveau für die Einführung einer Virtual-Desktop-Infrastruktur (VDI). Doch diese muss genau geplant werden, damit es kein Desaster gibt. Wir haben die fünf häufigsten Stolperfallen bei einer VDI-Implementierung aufgelistet:

 1. Überforderung von Server, Netzwerk und Massenspeicher

Server- und Massenspeichersysteme müssen einiges aushalten können, damit eine VDI läuft. Pro Core eines Serverprozessors sind es je nach Workloads und Lastprofilen etwa drei bis sieben Desktop Virtual Machines (DVM). Bei der VDI-Konzeption geht es darum, den Rechenbedarf richtig einzuschätzen und dabei besonders große Workloads in Betracht zu ziehen, wie sie etwa im Cad-/Cam-Bereich auftreten.

 2. Zu wenig Arbeitsspeicher eingeplant

VDI-Konzepte, die beim Arbeitsspeicher der Windows Server sparen, führen unweigerlich zu Beschwerden der Nutzer, weil die virtualisierten Desktops nur verzögert reagieren. Experten empfehlen als Faustregel pro DVM mindestens 768 MByte RAM, wovon 70 bis 80 Prozent physisch vorhanden sein sollten, um eine Überlastung der Festplatten-Subsysteme zu vermeiden.

 3. Falsch eingeschätzte Lastprofile

Nicht die Zahl der Nutzer allein ist entscheidend für die richtige Planung, sondern welche Workload-Arten je nach Abteilung typisch sind. Wo vorwiegend leichte Büroarbeiten anfallen und Mitarbeiter nur ein oder zwei Anwendungen gleichzeitig nutzen, können jedem Server-CPU-Core rund sieben DVM zugewiesen werden. Abteilungen mit Hochlast-Workloads, wie zum Beispiel Softwareentwicklung, CAD/CAM oder Grafikdesign, brauchen mehr als 2 Gigabyte Arbeitsspeicher pro DVM, und auf jedem Server-CPU-Core sollten nicht mehr als drei oder vier DVM lasten.

4. Tests der Speicherumgebung vor Inbetriebnahme vergessen

Für weniger anspruchsvolle Workloads können Festplatten mit niedrigerer Leistung verwendet werden. Doch bevor die VDI in Betrieb geht, sollte die Storage-Umgebung unbedingt mittels realistischer DVM-Workloads getestet werden.

5. Schwachpunkt Latenzzeiten

Wer bei der Konzeption einer Virtual Desktop Infrastruktur das Problem Latenzzeiten übersieht, hat ein Problem: Besonders Multimedia-Anwendungen vertragen sich nicht mit Latency-Werten von mehr als 100 Millisekunden. Entsprechend leistungsfähige Massenspeicher-Subsysteme sind die wichtigste Maßnahme gegen hohe Latenzzeiten.

Zusammenfassung

dell-powerMit Think Clients lässt sich eine leistungsfähige und sichere Desktop-Infrastruktur aufbauen, wenn IT-Verantwortliche den bekannten Stolperfallen aus dem Weg gehen und in die Bereiche Netzwerk und Storage investieren. Wichtig bei der Planung ist auch der Einsatz einer besonders zuverlässiger Server, zum Beispiel Windows Server von Dell.

Weil die Kosten für diese im Moment jedoch noch relativ hoch sind, könnten für manche Unternehmen auch cloudbasierte Konzepte wie “Desktop as a Service” als Alternative zum VDI-Ansatz in Frage kommen. Den meisten dürfte soviel Cloud allerdings noch zu riskant sein, zumal VDI im Vergleich zur alten PC-Infrastruktur immer noch die kostengünstigere Alternative ist, aber gleichzeitig die Unternehmensdaten weiterhin sicher im Rechenzentrum bleiben.

Dell bietet ein breites Portfolio an Server- und Rechenzentrumslösungen für Unternehmen jeder Größe. Für einen Überblick über alle angebotenen Lösungen besuchen Sie bitte dell.de.

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