Datenschutz und Sicherheit im Web 2.0
Daniel 29/07/2012Es gibt wohl nur wenige Menschen auf der Welt, die einen völlig unbekannten Eindringling in aller Seelernruhe durch ihre Wohnung führen würden. Noch weniger würden dabei freimütig und offen von ihren Vorlieben und Hobbys erzählen, ihr Einkommen umreißen und dem Fremden zum Abschied auch noch ihre Kreditkarte nebst persönlichen Daten mitgeben. Nichtsdestotrotz geschieht das täglich und millionenfach, allerdings in der virtuellen Welt.
Es sind hier nicht nur, aber auch die bösen Buben, die mit aller Selbstverständlichkeit fremde Rechner knacken, um sie für ihre Zwecke zu gebrauchen. Diese lassen sich zwar mit einem Antivirus Programm noch relativ einfach aufspüren und meistens auch unschädlich machen. Aber oft sind sie ihren Verfolgern eine Nasenlänge voraus. So geschehen immer mehr Angriffe aus dem Inneren des Netzwerks. Eine neue Generation von Viren greift inzwischen aus dem Browser heraus die – häufig mit schlechten Passwörtern gesicherten – Router an. Erhalten sie Zugriff lenken sie den gesamten Datenverkehr auf eigene Server um, auf denen täuschend ähnliche Betrugsseiten auf den unbedarften Onlinekunden warten. Abhilfe schafft hier nur, auch im Heimnetz starke Passwörter zu verwenden und vor allem die Ausführung von Skriptsprachen wie Javascript oder Flash konsequent über Plugins zu verbieten.
Auch der graue und der weiße Markt nutzt hemmungslos die Möglichkeiten, die sich bieten. Was die einen als auf den User optimierte Werbung bezeichnen, treibt Datenschützer die Sorgenfalten in die Stirn. Selbst ohne namentliche Zuordnung kann das Paket von Informationen sehr einfach dazu genutzt werden, ein einzelnes Individuum aus der Menge der Nutzer herauszufiltern. Besonders die Sammlung von Daten über die sogenannten Cookies wird immer noch intensiv genutzt und verfeinert.
Ursprünglich waren diese kleinen Dateien dazu gedacht, beispielsweise das Mitglied eines Forums oder den Kunden eines Versandhandels identifizieren zu können, so dass nicht bei jedem Besuch das Passwort wieder eingegeben werden muss. Inzwischen setzen aber manche Seiten Cookies von mehreren Dutzend sogenannter Drittanbieter und vergleichen sie mit dem Bestand. Auf diese Weise können auch Unternehmen, deren Seite nie besucht wurde, verfolgen, wofür sich der Besitzer eines Rechners interessiert, welche Seiten er öffnet, wie lange er sie betrachtet, usw. Angesicht dieser Entwicklung gibt es nur einen Weg, um auch mittelfristig ein weißes Blatt im Datendschungel zu bleiben. Alles deaktivieren, und nur bei Bedarf einzelnen Seiten einen Zugriff erlauben.
Gastbeitrag von: Content4Links