Microsoft Surface Pro 3 – Testbericht
Thomas Jacob 31/08/2014Das Microsoft Surface Pro 3 stellt – wie es der Name bereits erahnen lässt – den dritten Tablet-PC aus dem Hause Microsoft dar. Selbstverständlich kommt auf der Scheibe nicht Android, sondern das hauseigene Betriebssystem Windows, und zwar in der Version „Pro 8.1“, zum Einsatz. Dicke Pluspunkte bringt das Modell insbesondere angesichts des klaren, reaktionsfreudigen und großen Touchscreens mit sich. Abstriche muss das Modell jedoch für sein nach wie vor spärliches Angebot an Apps hinnehmen. Was das Microsoft Surface Pro 3 insgesamt zu bieten hat, erläutert der Produktbericht.
Das Design
Wuchtig, aber edelBereits auf den ersten Blick wird klar, dass das Microsoft Surface Pro 3 höhere Maßstäbe setzt, als dessen Vorgänger. So nimmt der Bildschirm beispielsweise nun nicht mehr 10, sondern 12 Zoll ein. Das macht eine Bildschirmdiagonale von 30,5 Zentimeter. Aufgrund des Bildschirmrandes ergeben sich somit Gesamtausmaße von 20,1 x 29,2 x 0,9 Zentimeter, was selbst für einen 12-Zöller recht üppig ist. „Schuld“ an dieser Übergröße ist wohl der bereits erwähnte Bildschirmrand – hier machen es viele Konkurrenten wie Asus deutlich besser und spendieren ihren Modellen stets nur Mini-Display-Kanten. Auch das Gewicht des neuen Surface fällt recht hoch aus: Beinahe 800 Gramm bringt die Scheibe auf die Waage! Wer also auf Handlichkeit setzt, ist mit dem Surface Pro 3 eher schlecht beraten. Doch wie dem auch sei: Pluspunkte verdient sich Microsoft ohne Frage für die Verarbeitung und für das verwendete Material. So macht das dritte Modell einen sehr sauberen, luxuriösen Eindruck und kann mit hochwertigen Magnesiumplatten dienen. Je nach Wunsch beziehungsweise Bedarf ist übrigens noch eine gewisse farbliche Anpassung möglich. Mit den originalen Cases von Microsoft lässt sich das klassische Silber der Metallverkleidung mit den unterschiedlichsten Farbspritzern versehen: Rot, Blau, Grün, Violett – farblich gesehen stehen dem experimentierfreudigen Nutzer einige Möglichkeiten offen.
Großer Bildschirmspaß
Wie bereits erwähnt, misst der (Multi-)Touchscreen des Microsoft Surface Pro 3 stolze 12 Zoll. Doch nicht nur die Größe beeindruckt: Mit einer Pixelzahl von nun insgesamt 2.160 x 1.440 Bildpunkten löst die Anzeige höher als in Full-HD auf! Das macht vor allem für Cineasten, Serienfans und generell allen Personen, die einen knackigen Bildschirm suchen, einen wortwörtlich ganz großen Vorteil aus. Hinzu kommt, dass auch die Reaktionszeit und die Interpretationsgenauigkeit eindeutig für das Modell sprechen. Dennoch mag dritte Surface Probleme mit sich bringen: Vor allem Nutzer mit kleineren Händen könnten mit der großen Bildschirmfläche schnell überfordert sein und diese nur unter Komplikationen bedienen. Abhilfe könnte da allerdings die Tastatur von Microsoft leisten: Einmal an den Bildschirm-Giganten angeschlossen, lässt sich dieser dank Zusatzstandfuß in der Vertikalen in einem beliebigen Winkel positionieren. Ein durchaus nützliches Zubehör also, doch mit einem Preis von 130 Euro stellt die offizielle Tastatur auch einen recht kostspieligen Tablet-Zusatz dar
… Immerhin: Mit dem (kostenlos beigelegten!) „Surface-Pen“ lassen sich Zeichnungen und Notizen sehr einfach erstellen, wahlweise in computergerechte Texte transkribieren und mittels Synchronisationstechnik direkt an Smartphone & Co. verschicken.
CPU- und GPU: Nichts zu meckern
Egal, ob Prozessor, Speicher oder Digicam – rein technisch gesehen ist das Microsoft Surface Pro 3 auf dem allerneuesten Stand der Dinge und muss sich vor der Konkurrenz keinesfalls verstecken! Im Gegenteil: Ausgestattet mit einem i-Core-Prozessor von Intel (4 x 1,6 GHz) und einem 4 GB dicken Arbeitsspeicher legt der Tablet-PC ein erstaunlich hohes Arbeitstempo an den Tag. Selbst mehrere Dutzend geöffnete Apps bereiten dem Microsoft Surface Pro 3 keinerlei Schwierigkeiten. Apropos Speicher: Dank einer 128 GB großen SSD-Festplatte bietet das neue Surface auch genügend Unterschlupf für Spiele, Videos und sonstige Dateien. Und: Auch der Zugriff auf die diversen Dokumente erfolgt sehr schnell und auch noch sehr leise! Gelobt werden dürfen auch noch die Digitalkameras der Microsoft-Platte, denn beide Linsen, sowohl auf der Rück- als auch auf der Vorderseite, weisen die gleichen Werte auf, wobei weniger die Auflösung (5 Megapixel) sondern vielmehr die gute Kantenzeichnung, ein hoher Farbkontrast und stabile Betrachtungswinkel die Kameras des Surface erstaunlich gut machen. Lediglich dem Akku sind nicht solche Top-Werte zuzuschreiben. Mit einer Kapazität von 1.520 mAh bringen die Lithium-Kraftzellen nämlich nur eine eher schwache Leistung mit sich, sodass der PC spätestens nach 8 Stunden Dauereinsatz wieder an die Steckdose muss …
Knackpunkt Betriebssystem
Mit „Windows 8.1 Pro“ steht dem Benutzer die gesamte Windows typische Programmvielfalt – inklusive Word & Co. – zur Verfügung. Das macht für Schreiberlinge und Businessmenschen einen weiteren Vorteil aus. Aber: Die Bedienung der Kachelwelt fällt nach wie vor sehr gewöhnungsbedürftig aus. Wer noch ein „altes“ Windowsprogramm auf seinem Heimrechner nutzt oder derzeit mit einem Android- beziehungsweise iOS-Handy werkelt, dürfte sich an dem Bedienungskonzept immer wieder stoßen. Auch das App-Angebot fällt im offiziellen Windows-Store bei Weitem nicht so umfangreich wie bei Google und Apple aus. Aber: Wer ein Windows-Smartphone nutzt, darf einige nette Synchronisationstechniken genießen. Zudem ist dem Nutzer angefangen von Bluetooth der vierten Generation bis hin zu WLAN im ac-Modus eine breite Palette moderner Drahtlostechniken an die Hand gelegt.