Interview mit Ralf Anheier von EA zur „Virtuellen Bundesliga“ in FIFA 13
Daniel 24/08/2012FIFA 13 wird ab dem 27. September im Handel erhältlich sein und ab diesem Zeitpunkt könnt ihr euch für die „Virtuelle Bundesliga“ einspielen. Diese wird dann ab dem 01. Oktober 2012 starten. In verschiedenen Qualifikationen spielt ihr euch zum Deutschen Meister und könnt euren eigenen Pokal abgreifen. Zudem soll FIFA 13 durch etliche Neuerungen ein noch realeres Spielgefühl vermitteln. Aus diesem Grund habe ich mir Ralf Anheier, PR Manager und Ansprechpartner für EA SPORTS, vorgeknöpft und ihm ein paar Fragen zur neuen Bundesliga gestellt.
Daniel: Hallo Herr Anheier. Sie sind PR Manager bei EA Sports und der Ansprechpartner für die Sportspiele. Die gamescom ist nun ein paar Tage vorbei. Waren Sie selbst vor Ort und wenn ja, wie haben Sie die gamescom 2012 erlebt?
Ralf Anheier: Selbstverständlich war ich vor Ort, allerdings die meiste Zeit im EA Business Bereich. Dort finden in der Regel Pressetermine in ruhiger Atmosphäre statt, am Messestand selbst wäre es hierfür einfach zu hektisch. Privat habe ich am Samstag die gamescom besucht. Es ist sehr beeindruckend und erfreulich zu sehen, wie positiv sich die Messe in den letzten Jahren entwickelt hat und vor allem die Internationalität der Besucher, diese kommen aus fast allen Teilen Europas.
Daniel: Ich war selber einen Tag vor Ort und konnte den Andrang bei FIFA 13 selber miterleben. Auch ich freue mich natürlich riesig auf den Klassiker. Eine Neuerung wird die „Virtuelle Bundesliga“ sein. Wie kam es zu dieser Idee und welche Zielen sollen damit auf lange Sicht verfolgt werden?
Ralf Anheier: Die Virtuelle Bundesliga ist im Rahmen einer engen Zusammenarbeit zwischen der DFL und EA SPORTS entstanden und wird den Fans der Deutschen Bundesliga aus Deutschland, Österreich und der Schweiz die Möglichkeiten bieten, um die Meisterschaft zu spielen und die offizielle Virtuelle Bundesliga Trophäe für sich und seinen Lieblingsverein zu gewinnen. Im Prinzip handelt es sich um eine parallel laufende offizielle Meisterschaft, nur eben in dem Fall für die zahlreichen FIFA Spieler. Ziel ist es auch, die FIFA-Spieler noch näher an ihren favorisierten Club heran zu bringen und die Identifikation zu stärken.
Daniel: Der Trailer zur neuen Bundesliga verspricht viele Emotionen und bietet einen kleinen Vorgeschmack. Wir alle kennen die Gefühle bei Spielen gegen reale Gegner. Leider wird die Teilnahme aber nur für PlayStation 3 und Xbox 360 Nutzern ermöglicht. Warum wurde hier der PC-Nutzer nicht berücksichtigt?
Ralf Anheier: Der FIFA 13 Online-Spielmodus Virtuelle Bundesliga ist exklusiv für Fußballfans in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf den Plattformen PS3 und Xbox 360 verfügbar, das ist korrekt. Aber das wir die PC- Spieler nicht berücksichtigen, das stimmt so nicht direkt. Spieler aller weiteren Plattformen inklusive PC-Spieler haben die Möglichkeit, an insgesamt vier Offline-Turnieren teilzunehmen, um sich ebenfalls für das Virtuelle Bundesliga Finale zu qualifizieren.
Daniel: Die Teilnahme an der virtuellen Bundesliga zieht verschiedene Qualifikationen mit sich und am Ende kann der Sieger sich über einen eigenen Pokal freuen. Weiterhin ist die virtuelle Bundesliga in die offizielle Seite des DFL integriert worden. Dies zeigt den Zusammenhang zwischen Realität und Virtualität. Warum wurde bei der 1. Qualifikation (nach der Gesamtrangliste) die drei besten Spieler der PS3 und der beste Spieler bei der Xbox 360 und nicht ein ausgeglichener Anteil berücksichtigt?
Ralf Anheier: Diese Entscheidung hat indirekt auch der Konsolenabsatzmarkt in Deutschland getroffen. Denn wenn man sich das Verhältnis zwischen PS3 und Xbox 360 Spieler anschaut, so liegt Sonys Plattform recht deutlich vorne in Bezug auf die FIFA-Reihe. Wird möchten natürlich ein möglichst repräsentatives Verhältnis erreichen. Hinzu kommen aber ja noch die bereits erwähnten Offline Events, wobei es keine Rolle spielt welche Konsole die Spieler zuhause nutzen.
Daniel: Einer der interessantesten Neuigkeiten sind die 18 Markenbotschafter, die aus jeweils einem Profi aus einem der 18 Vereine besteht. Wie genau darf man sich deren Teilnahme vorstellen und welche Aufgaben werden sie übernehmen?
Ralf Anheier: Die 18 Markenbotschafter, die in Zusammenarbeit mit adidas ihre Teams in der Virtuellen Bundesliga repräsentieren, spielen ebenfalls wie die vielen FIFA- und Bundesligafans sozusagen von Zuhause aus für ihren Verein. Dies möchten wir auch durch Marketing- und Social Media Aktivitäten darstellen und somit die virtuellen Spieler noch näher an den realen Fußball bringen und umgekehrt.
Daniel: Die Integration in die offizielle Seite der DFL ist schon passiert und die Gewinner der verschiedenen Qualifikationen werden dort auch veröffentlicht. Es gibt einen Menüpunkt „Live Stream“. Welche Spiele werden dort übertragen?
Ralf Anheier: Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keinen genauen Plan bezüglich der Spiele, die dort live übertragen werden. Ziel ist es, die Offline Events dadurch einem breiten Publikum präsentieren zu können und auch das ein oder andere Highlight Match zu übertragen.
Daniel: In der virtuellen Bundesliga sind die Spielstärken der Teams angepasst worden. So wollen Sie eine Chancengleichheit schaffen und nur die waren Spielfähigkeiten in das Ranking einfließen lassen. Wie sehr wirkt sich das auf die einzelnen Bundesliga-Akteure aus? Immerhin hat dort jeder Spieler seine ganz eigenen Fertigkeiten.
Ralf Anheier: Hier geht es um das sogenannte Balancing der Teams, mit dem Ziel, dass sich keine Vorteile einschleichen für Fans des BVB, Bayern München oder Schalke 04. Natürlich behalten Spieler individuelle Parameter wie zum Beispiel die physischen Attribute. Daher wird man das „Gefühl“ nicht vermissen, wirklich mit einem Lieblingsclub zu spielen.Daniel: Das waren erst einmal die Fragen von meiner Seite an Sie. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben und wir sind sehr gespannt auf die virtuelle Bundesliga.
Für mich sind damit soweit alle Fragen zur „Virtuellen Bundesliga“ geklärt. Ich freu mich riesig drauf und bin gespannt ob sich das System durchsetzen kann. Selber werde ich natürlich nicht teilnehmen, aber allen Teilnehmern wünsche ich viel Erfolg. Ein spannendes und nettes Feature eines Spiels und zeigt einmal mehr, dass auch diese Art der Spiele sportliche Ambitionen besitzen.