Virenschutz und Backups: Sicherheit für Computer und Daten

Thomas Jacob 08/05/2017

Die Angriffe aus dem Internet nehmen seit Jahren stetig zu. Im Visier stehen mittlerweile sämtliche Computer, die mit dem globalen Netzwerk verbunden sind – private Rechner, IT-Infrastruktur in Unternehmen, Server und mittlerweile sogar private Netzwerkgeräte wie beispielsweise Router. Das Hauptziel der meisten Kriminellen liegt dabei jedoch nach wie vor auf Desktop PCs und Laptops, da diese die meisten Möglichkeiten und ein perfektes Einfallstor auf das gesamte Netzwerk bieten.

Die Attacken werden immer ausgereifter

Virus entdeckt

© aaron_anderer – flickr.com Lizenz: CC BY-ND 2.0

Informationen verbreiten sich über das Internet in Echtzeit. Leider gilt dies auch für Schwachstellen in Betriebssystemen und Programmen, die von Dritten missbraucht werden können. Es dauert mittlerweile oft nur wenige Tage, bis Kriminelle neu entdeckte Sicherheitslücken für ihre Zwecke zu nutzen versuchen. Ein gutes Beispiel dafür ist Stuxnet, das wahrscheinlich von amerikanischen und israelischen Geheimdiensten genutzt wurde, um die iranische Atomforschung anzugreifen. Der Virus nutzte mehrere bisher unbekannte Schwächen im Windows-Betriebssystem. Innerhalb weniger Wochen zirkulierten diese weltweit und können heute von jedem Neugierigen selbst mit geringen Programmierkenntnissen problemlos genutzt werden. Selbstverständlich wurden die Lücken mittlerweile längst über Updates geschlossen – doch beinahe täglich werden neue Schwachstellen entdeckt, die auf dem Schwarzmarkt für teilweise hohe Summen den Besitzer wechseln.

Der Virenscanner bleibt unverzichtbar

Die meisten Angriffe lassen sich jedoch mit vergleichsweise einfachen Gegenmaßnahmen abwehren. Nach wie vor sind dabei zwei Maßnahmen wichtig. Die Erste ist ein stets aktueller Virenscanner, der sämtliche Programme und den Speicher auf verdächtiges Verhalten und eindeutige Strukturen und Codes untersucht. Die Zweite ist eine Firewall, die heute in jedem Router bereits fest integriert ist. Es wäre jedoch fahrlässig, sich allein auf diese beiden Schutzmaßnahmen zu verlassen. Der sicherste Schutz bleibt nach wie vor der gesunde Menschenverstand. Software aus unsicheren Quellen, insbesondere aus solchen mit illegalen Inhalten, ist mit hoher Sicherheit infiziert. Mitunter reicht bereits der Besuch einer Webseite, um den Rechner mit einem Schadprogramm zu infizieren. Aus diesem Grund sollten verdächtige Homepages gar nicht erst aufgerufen werden.

Angriffe im Ansatz blockieren

Eine hohe Gefahr sind heute Infektionen, die durch einen sogenannten Drive-by-Download erfolgen. Dabei lädt ein Besucher einer Homepage ohne eigenes Zutun automatisch eine Schadsoftware herunter, die sich selbstständig ausführt. Problematisch sind dabei vor allem multimediale Erweiterungen, die eigentlich nur interaktive Inhalte oder Videos ermöglichen sollen. Diese sind in Skripten geschrieben, die ein Besucher herunterlädt und die lokal auf seinem Computer ausgeführt werden. Prinzipiell verfügen solche Programme ursprünglich nur über sehr geringe Rechte. Allerdings ist es über einige Funktionen möglich, die Sicherheit auszuhebeln und zu umgehen. Add-ons wie NoScript blockieren die Skripte und erhöhen die Sicherheit beim Surfen im Internet deutlich. Ebenfalls wichtig ist, sämtliche Software auf einem aktuellen Stand zu halten. Das gilt selbstverständlich für das Betriebssystem, aber auch für alle anderen mit dem Internet verbundenen Programme – allen voran Browser und deren Plug-ins.

Ein Backup verhindert den Datenverlust

Backup

© Tim Reckmann – flickr.com Lizenz: CC BY-NC 2.0

Ist ein System einmal von einem Virus infiziert, gilt es nach Ansicht von IT-Experten generell als unsicher. Obwohl sich einige Schadprogramme restlos entfernen lassen, gibt es keine Sicherheit, dass diese nicht bereits weitere Programme installiert und zusätzliche Hintertüren geöffnet haben. Aus diesem Grund sind Backups, die mit Abstand beste Lösung, um eine Infektion zu beseitigen. Für Nutzer, die ihren PC oder Notebook zu Hause nutzen, reicht ein einsteigerfreundliches Backup-Programm, um den PC gut zu schützen.

Diese Programme sichern Daten und das Betriebssystem zu einem beliebigen Zeitpunkt und ermöglichen die Wiederherstellung. Dies ist auch die geeignete Lösung für sogenannte Ransomware, die seit 2015 verstärkt im Umlauf ist. Dabei verschlüsselt ein Virus die Nutzerdaten und fordert für deren Wiederherstellung ein hohes Lösegeld. Durch das Backup – selbstverständlich auf einem externen Laufwerk – können diese jederzeit wiederhergestellt werden.

Alle Rechner befinden sich im Visier

Die meisten Infektionen erfolgen heute nicht gezielt, sondern nach Gelegenheit. Entweder richten die Angreifer eine entsprechende Homepage ein, oder sie scannen das Netz ganz einfach nach potentiellen Opfern. Diese Aufgabe übernehmen Programme, die ganze Netzwerke permanent auf Schwächen durchsuchen. Werden entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen, bietet ein System nur wenige Angriffsmöglichkeiten. Der hohe Aufwand übersteigt die technischen Fähigkeiten nahezu aller Täter und steht in keinem praktischen Verhältnis zu dem Nutzen.

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