Energieeffizienzklassen oder auch das „EU-Label“

Daniel 20/03/2010

Jeder hat es vielleicht schon mal gesehen, aber worum es dabei genau geht wissen nur wenige. Wovon ich hier spreche ist das „EU-Label„, welches Elektrogeräte in Energieeffizienzklassen unterteilt. Dabei geht es vor allem darum, möglichst energiesparende Elektrogeräte zu kaufen. Doch lohnt es sich wirklich immer die beste Energieeffizienzklasse zu kaufen?

In diesem Blogbeitrag möchte ich das Label genauer erklären und auch einige Informationen darüber liefern. Warum es interessant ist genauer hin zuschauen sowie die Vor- und Nachteile des Labels.

Die Energieeffizienzklasse ist im eigentlichen Sinne eine Bewertungsskala zur Kaufunterstützung und wurde von der EU eingeführt und gilt europaweit. Sie soll den Absatz  von energiesparenden Elektrogeräten in der EU fördern. Folgende Elektrogeräte werden bisher unterstützt:

– Elektrobacköfen
– Geschirrspüler
– Kühl- und Gefriergeräte
– Leuchtmittel
– Wäschetrockner
– Waschmaschinen
– Raumklimageräte
– Aufzüge (seit 2009)

Hier links sieht man das eigentliche EU-Label. Dieses ist in einer Skala von A++ bis G farblich gekennzeichnet. Ab Januar 2011 werden jedoch Geräte die bisher als A+ bzw. A++ gekennzeichnet sind in neue Energieklassen eingeteilt. Diese heißen dann A-20%, A-40% und A-60%, dadurch wird noch deutlicher wie effizient diese zu Klasse A Produkten sind. Jedes Gerät hat ein eigenes Label und es muss deutlich sichtbar angebracht werden. Ist es nicht vorhanden oder nicht sichtbar für den Verbraucher, müssen Händler mit einem Bußgeld rechnen. Dies gilt auch für den Versand- und Internethandel.

Das Label selbst gibt Auskunft über:

– Name und Produkt des Herstellers
– den Farbbalken mit der Kennzeichnung der Effizienz
– den Energieverbrauch in kWh
– Gesamtnutzinhalt aller Fächer mit Sternenkennzeichnung (Gefrier- und Kühlgeräte)
– Waschwirkung (A-G) bei Waschmaschinen
– Schleuderwirkung (A-G) bei Waschmaschinen
– Wasserverbrauch (Spülmaschine, Waschmaschine, etc.)
– und ganz wichtig ist auch der Punkt Geräuschpegel
– usw.

Doch was hat es eigentlich mit A+ und A++ auf sich? Dies ist noch eine Übergangslösung und wurde 2003 für Kühl- und Gefriergeräte eingeführt. Diese sollen noch effizienter als A sein und eine Faustformel besagt, dass A+ etwa 25% und A++ etwa 50% weniger verbraucht als die Geräte der Klasse A.

Was verbraucht ein Elektrogerät in den verschiedenen Klassen (Bsp.: Waschmaschine)?

A ->unter 0,19 kWh pro kg
B -> 0,19 kWh – 0,23 kWh pro kg
C -> 0,24 kWh – 0,27 kWh pro kg
D -> 0,28 kWh – 0,31 kWh pro kg
E -> 0,32 kWh – 0,35 kWh pro kg
F -> 0,36 kWh – 0,39 kWh pro kg
G -> über 0,39 kWh pro kg

Ein Gerät der Klasse C brauch demnach fast 1/3 mehr an Energie wie ein Gerät der Klasse A.

Beispielrechnung für unterschiedliche Kaufpreise von Waschmaschinen:

Ich habe dazu mal eine Beispielrechnung. Ich habe mir dazu mal zwei Waschmaschinen herausgesucht. Hier geht das Label beim Energieverbrauch von kW/h pro Standardprogramm „Baumwolle bei 60°C“ und 6kg Wäsche aus. So verbraucht eine Miele W3741 WPS Klasse A (Preis: 1.105,00 €) etwa 1,02 kWh und eine Siemens WM14E140  Klasse A (Preis: 479,00 €) ebenfalls etwa 1,02 kWh. Gehen wir von einem Strompreis von 0,21 € pro kWh aus und berechnen das auf 4 Waschgänge pro Woche und das aufs Jahr gerechnet, so kosten beide Maschinen jeweils 41,13 € (berechnet aus kWh * Preis pro kWh * 4 * 4 * 12). Zwischen beiden Maschinen liegt ein Preisunterschied von 626 €. Man könnte also 15 Jahre mit der Siemens Maschine waschen um auf den Kaufpreis der Miele Waschmaschine zu kommen. Sicherlich gibt es viele Argumente die für Miele sprechen, wie Komfort, Funktionsumfang usw. (Preise der Maschinen nach amazon.de)

Vorteile:

– hilft Verbrauchern bei Kaufentscheidungen
– es erleichtert Händlern die Kundenberatung
– es findet eine Bevorzugung der Klasse A Produkte statt
– dank Vorzug von Klasse A Ressourcen geschont und etwas für den Klimaschutz getan wird

Nachteile:

– wird oft für Marketing der Händler missbraucht
– hauptsächlich fast nur noch teure Klasse A-B Geräte auf dem Markt sind
– Verbraucher mit geringen Mitteln leider auf preisgünstige und somit nicht so energiesparende Geräte zurück greift
– es wird oft auch noch Klasse C als „gut“ angesehen

Viele weitere Informationen und ausführlichere Informationen erhaltet ihr unter: http://www.stromeffizienz.de/eu-label.html

Eine passende Präsentation wurde von mir im Rahmen meiner Ausbildung auch schon angefertigt: Energieeffizienzklassen

Meine Meinung:

Ich sehe eher Vorteile in diesem schon lange bestehendem Label. Viele wissen nur leider wenig darüber oder achten nicht genau darauf. Was man jedoch beachten sollte ist, ob der Preis des Gerätes zu dem steht, was man am Ende eigentlich an „Strom“ spart. Energie sparen ist schön und gut, trotzdem sollte man immer auf den eigenen Geldbeutel achten und schauen ob Preise im Verhältnis auch passen.

Kommentare (3)

  1. Pingback: Geärgert: Strompreiserhöhung zum Jahreswechsel | Schmunzelbiene

  2. Pingback: belly button rings

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