Vodafone steht vor großen Problemen
Silvan Mundorf 18/02/2014Vodafone sieht zur Zeit keinen rosigen Zeiten entgegen und entscheidet sich in kabelgebundene Netzwerktechnik zu investieren. Hierfür wurde Kabel Deutschland im Oktober 2013 übernommen. Damit könnten Komplettpakete seitens Vodafone auf dem Vormarsch sein.
Den sinkenden Einnahmen im Mobilfunkmarkt muss entgegengewirkt werden. Das hat natürlich auch Vodafone verstanden und möchte vermehrt in kabelgebundene Netzwekre investieren. Dies soll dem Unternehmen eine gewisse Unabhängigkeit vom Mobilfunk verleihen. Eine mögliche Alternative sind Komplettpakete bestehend aus Mobilfunk, Breitband, Fernsehen und Festnetz. Aus diesem Grund hält das Unternehmen Ausschau nach möglichen Übernahmen. Rund 40 Milliarden Euro sollen dafür zur Verfügung stehen.
Durch den Einnahmerückgang der letzten Monate, 7,6 Prozent in Deutschland und 5,1 Prozent in Großbritannien, sieht sich Vodafone im Zugzwang. Es wird zwar erwartet, dass die Märkte sich stabilisieren, dennoch will das Unternehmen von den Investitionen nicht absehen. Bereits im Oktober 2013 wurde der erste Schritt mit der Übernahme von Kabel Deutschland gemacht. Für 7,7 Milliarden Euro hat sich Vodafone 76,6 Prozent der Anteile gesichert. Die Aktionäre von Kabel Deutschland stimmten einem Gewinnabführungs- und Beherrschungsvertrag zu.
Nach weiteren Übernahmen hält Vodafone auch in Spanien und Italien Ausschau. Gerüchten zufolge ist eine Übernahme des spanischen Netzanbieters Ono nicht unwahrscheinlich. In Großbritannien könnte es hingegen zu einer Zusammenarbeit mit Sky kommen. Ein gemeinsames kabelgebundenes Netzwerk ist nicht abwegig, jedoch sehr kostspielig.
Auf die Frage nach möglichen Plänen antwortete Colao (CEO von Vodafone) im November: „Es ist ein Thema auf das wir in den nächsten Jahren achten müssen“.
2012 hatte Vodafone schon das Kabelnetzwerk von Cable und Wireless übernommen, legt das Augenmerk jedoch auf Unternehmen statt Verbraucher. Diese seien gewinnbringender, so Colao.
Sollte man einen Kandidaten für eine Übernahme in Großbritannien benennen müssen, so würde die Wahl höchstwahrscheinlich auf das Unternehmen Liberty Global fallen. Dieses verwaltet Kabelnetze in 14 europäischen Ländern und wäre somit eigentlich ein idealer Anwärter. Das Problem dabei könnten jedoch die Aufsichtsbehörden in Deutschland werden. Einen Vorteil würde die Übernahme auf jeden Fall haben. Vodafone könnte sich dadurch vor einer Übernahme durch den US-Anbieter AT&T schützen.
An den Plänen für den Vormarsch wird definitiv festgehalten werden. Auch eine Erschließung der türkischen, indischen und südafrikanischen Märkte halten Experten für nicht unwahrscheinlich.