Der Gedankenkontrolle einen Schritt näher
Silvan Mundorf 11/09/2013An der University of Washington gelang es Forschern und Programmierern die Gedanken einer Person zu lesen und auf eine zweite Person via Internet zu übertragen.
In der University of Washington ereignete sich vor kurzem etwas sehr Gruseliges und dennoch Faszinierendes. In einem Selbstversuch gelang es den beiden Forschern Rajesh Rao und Andrea Stocco mit Hilfe von Gedanken den Körper des jeweils anderen zu kontrollieren. Was im ersten Moment wie eine Geschichte aus einem Science Fiction Film klingt ist real und penibel dokumentiert worden.
Rajesh Rao saß im Zuge des Experiments auf einem Sessel in einem Raum. Mit Hilfe einer Elektrodenkappe wurden seine Gedanken mittels EEG an ein eigens entwickeltes Programm weitergeleitet, welches diese in Mausbewegungen umsetzt. So konnte er einen Cursor auf ein virtuelles Ziel bewegen.
Der Feuerknopf wurde durch eine Leertaste einer herkömmlichen Computer-Tastatur symbolisiert, welche Rajesh Rao bedienen musste. Das Problem: Sie befand sich in einem anderen Raum.
In diesem saß Raos Kollege Andrea Stocco gemütlich auf einem Sessel, die Hand über der Leertaste schwebend. Eine Magnetspule, welche sich auf seinem Kopf befand, wurde von einer lilafarbenen Badekappe versteckt. Diese war auf seinen linken Motorcortex gerichtet, der Teil des Gehirns, welcher für die Steuerung der rechten Hand verantwortlich ist.
Sobald Rajesh Rao nun den Cursor per Gedankensteuerung auf das virtuelle Ziel bewegt hat, stellte er sich vor, wie er auf die Leertaste der Tastatur im anderen Raum drückt. Dieser Befehl wurde per Internet an de Magnetspule auf Stoccos Kopf übertragen, welche daraufhin ein starkes Magnetfeld erzeugte. Dieses stimulierte das Gehirn des Forschers und veranlasste ihn dazu, die Leertaste zu drücken.
Das Experiment glückte und die Ausführung des Befehls erfolgte nur wenige Augenblicke, nachdem Rao ihn gedacht hatte. Das geniale daran ist, dass für dieses Experiment ausschließlich Techniken und Methoden angewandt wurden, die der Medizin bereits seit langem bekannt sind.
Die in Washington erreichten Ergebnisse könnten der Grundstein für bahnbrechende Erfolge sein. In der Luft- und Raumfahrt könnten so technische Neuheiten per Gedankenkontrolle gesteuert werden und Schwerbehinderten könnte so ein guter Ersatz für gelähmte Extremitäten entwickelt werden.
Gedankenkontrolle hat jedoch auch seine Kehrseite. Eventuell ist es in der Zukunft möglich die teilweise Kontrolle über den Körper eines Menschen zu gewinnen, ohne dass dieser darüber in Kenntnis ist.
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