Facebook für Kinder – das kann ja was werden
Daniel 26/05/2011Das soziale Netzwerk Facebook ist ein paradoxes Phänomen: immer mehr Jugendliche und Erwachsene tummeln sich dort, die das Portal mit Begeisterung oder aber mit mehr oder weniger Misstrauen nutzen. Regelmäßig kommen neue Meldungen von Umstrukturierungen des virtuellen Treffpunktes – zumeist werden diese vor allem von Datenschutzbeauftragten kritisch hinterfragt.
Obwohl immer wieder von Facebook-Nutzern selbst zum Widerstand aufgerufen wird, scheint doch eine Mehrheit der Menschen, die digitale Freizeit genießen, eben genau auf den ein oder anderen Vorzug des Portals nicht verzichten zu wollen. So schlägt man sich also mehr schlecht als recht durch den virtuellen Alltag und schimpft ab und zu. Hauptkritikpunkte an Facebook sind das Speichern von Daten für Werbezwecke, die im Stillen vorgenommenen Veränderungen oder diverse Funktionen wie beispielsweise jene namens „Freunde finden“, mit der es grundsätzlich möglich ist die E-Mail-Kontakte einer „geklauten“ E-Mail-Adresse auszuspionieren.
Dass sich in zunehmendem Maße auch Kinder unter 13 Jahren im Netzwerk aufhalten, ist sicherlich nicht allseits bekannt und dennoch zu beobachten. Eine Zielgruppe, die wahrlich noch nicht ganz erschlossen ist, denn eigentlich soll ein bisher noch geltendes Gesetz dafür sorgen, dass sich diese nicht im Sozialen Netzwerk anmelden können. Ist ein Geburtsdatum eingetragen, dass auf ein Mindestalter von 13 Jahren schließen lässt, wird dieses allerdings nicht weiter überprüft. Damit ist das US-Bundesgesetz COOPA gemeint.
Mark Zuckerberg, der Facebook-Herrscher, möchte ohnehin diese (relative) Einschränkung gerne geändert wissen. Sein Ziel ist es, Facebook für Kinder zu öffnen. Dass Jugendliche und Erwachsene selbst entscheiden, wie weit sie einem Internetportal auch in Bezug auf die Freigabe ihrer Daten in Form von Fotos beispielsweise Vertrauen schenken, sein deren Eigenverantwortung überlassen.
Schwieriger wird dies schätzungsweise bei einem Kind, das zudem besonders anfällig auf Werbung reagiert. Ausreichend Medienkompetenz, um die Bedeutung eines im Internet einmal veröffentlichen Fotos oder der Freigabe sonstiger persönlicher Daten abschätzen zu können, ja bei einem noch nicht einmal 13-Jährigen nicht vorausgesetzt werden. Bleibt also abzuwarten, ob Zuckerberg auch hier irgendwie bekommt, was ihm vorschwebt.
Quelle: heise.de
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