Abmahnungen wurden nun auch von Betrügern als lukrative Einkommensquelle entdeckt
Silvan Mundorf 11/12/2013Abzocker verschicken gefälschte Abmahnungen im Namen verschiedener Kanzleien und hoffen auf das große Geschäft. Lies weiter um herauszufinden, wie du in Erfahrung bringst, ob du eine legitime oder gefälschte Abmahnung vorliegen hast.
Schon längst ist bekannt, dass große Kanzleien sich ausschließlich auf das Geschäft der Abmahnungen spezialisiert haben. Sie suchen fieberhaft nach Nutzern, die meist ahnungslos, Bilder, Videos oder Musik verwenden, welche urheberrechtlich geschützt ist.
Das Geschäft boomt, auch wenn es von vielen verpönt wird. Häufig treffen solche Abmahnungen Rentner, Schüler und unerfahrene Internetnutzer.
Nun macht sich eine aufsehenerregende Entwicklung bemerkbar. Internetgangster nutzen immer wiederkehrende Abmahnungswellen um nahezu zeitgleich per E-Mail gefälschte Abmahnungen abzuschicken. Diese ähneln dem Original meist sehr und wirken somit täuschend echt. Anschließend wird man auf einen Anhang an der E-Mail hingewiesen. Dort befinden sich laut Angaben der Betrüger Beweise für das vorgeworfene Vergehen.
Da Unschuldige meist sehr gespannt sind, worum es sich handelt, laden sie die Dateien herunter. Statt der angeblichen Beweise infizieren sie ihren Computer jedoch mit Viren.
Obwohl die von den Betrügern versandte E-Mail sehr authentisch aussieht, gibt es einige Wege diese als Phishing zu identifizieren. Der wichtigste Hinweis ist, dass eine legitime Kanzlei niemals Abmahnungen per E-Mail zustellen wird. Diese kommen immer auf postalischem Wege, oder via Fax ins Haus.
Eine seriöse Abmahnung geht zudem in der Regel mit einer Unterlassungserklärung einher. Diese fordert den Empfänger auf zu unterschreiben, dass er in Zukunft das verbreitete Musikstück, Bild oder Video nicht länger zugänglich macht. Den meisten Betrügern ist das Verfassen eines solchen Textes zu viel Arbeit, sodass sie dies nicht tun.
Wer sich nicht sicher ist, ob eine legitime Abmahnung vorliegt oder nicht, sollte sich an die abmahnende Kanzlei wenden. Unter Angabe des Aktenzeichens kann diese schnell bestätigen, ob es sich um eine echte Abmahnung handelt, oder ob Internetbetrüger am Werke sind.